Bei Günther Martin in Ketsch trifft Pädagogik auf Imkerei

Dr. Andre Baumann (v. l.) und Ralf Nentwich besuchen Imker Günther Martin und seine Honigbienen in Ketsch. © Decher

Beim Besuch der Grünen-Landtagsabgeordneten Dr. Andre Baumann und Ralf Nentwich in seiner Ketscher Imkerei, gibt Günther Martin Einblicke in seine Arbeit.

Ketsch. „Günther Martin hat in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten hunderte Kinder und Jugendliche an die Natur und die Imkerei herangeführt. Das ist großartig“, lobt der Landtagsabgeordnete der Grünen Dr. Andre Baumann den Ketscher Imker Günther Martin.

Gemeinsam mit seinem Kollegen, dem Landtagsabgeordneten und Sprecher für Ernährung der Landtagsfraktion der Grünen Ralf Nentwich, besucht Baumann an diesem Tag die Imkerei Martin in Ketsch. Pädagogische Angebote für Kinder und Jugendliche gehören seit jeher zum Repertoire des Imkers, der zudem Vorstandsvorsitzender des Bezirksimkervereins Kurpfalz und für die Grünen als Gemeinderat in Ketsch tätig ist. Auch an diesem Tag erwartet er noch drei Kindergruppen. „Deswegen steht hier schon der Schaukasten bereit“, sagt Günther Martin und demonstriert diesen auch den beiden Abgeordneten.

Der Schaukasten ist eine speziell entwickelte Bienenbehausung, die es ermöglicht, das Verhalten und die Interaktionen von Bienen aus nächster Nähe zu beobachten, ohne die Tiere zu stören: Transparente Wände gewähren einen klaren Blick auf das Innere des Bienenstocks.

Kinder lernen in Ketsch einiges über Wild- und Honigbienen

Zu Martins pädagogischen Angeboten gehört noch mehr, die Kinder würden „echte Abenteuer erleben“, erzählt er. „Sie erfahren viel Wissenswertes über das Leben der Wildbienen, der Honigbienen und über die Honigherstellung. Viele Kinder sind davon so begeistert, dass sie das Erlebte nie vergessen“, sagt der Ketscher Imker.

Martin vermittelt den Kindern auch die ökologischen Zusammenhänge. In den vergangenen Jahren und Jahrzehnten habe sich das Nahrungsangebot für Honigbienen deutlich verändert: durch den Klimawandel, durch immer größere landwirtschaftliche Nutzflächen, die auf einmal abgeerntet werden oder durch den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln, die blühende Wildkräuter unterdrücken.

„Honigbienen und andere Blüten besuchende Insekten leiden darunter, dass das Blütenangebot über viele Wochen im Jahr sehr schlecht ist.“ Nentwich gibt Martin recht: „Wir haben darum dafür gesorgt, dass die Finanzmittel für die Geldmittel im baden-württembergische Agrarumweltprogramm ,Fakt‘ für Blühflächen, die Landwirte auf Ackerflächen anlegen, deutlich erhöht werden. Honigbienen zeigen uns sehr gut, ob wir blühende Landschaften haben – oder nicht.“ Baumann ergänzt: „Wir wollen einen Weg des Miteinanders zwischen Landwirtschaft, Imkerei und Naturschutz gehen.“

Zum Abschluss des Besuchs überreicht Martin den Gästen von seinen Bienen produzierten Honig. „Besonders toll finde ich den Rheinwaldblütenhonig“, sagt der promovierte Biologe Baumann. „Denn dieser stammt von Blüten und Blättern des Ketscher Rheinwalds, in dem ich oft bin und für dessen Erhalt ich mich einsetze.“